VWs Softwaretochter baut fast jede dritte Stelle ab
Cariad ist die Software-Tochter von Volkswagen, die die einheitlichen Softwareplattformen für den gesamten Konzern entwickeln sollte. Daran scheiterte sie bislang. Jetzt stellt CEO Peter Bosch Cariad neu auf und will bis zum Jahresende 30 % der Stellen abbauen.

Peter Bosch ist seit Mitte 2023 CEO von Cariad. Seitdem treibt er den Umbau und die Verschlankung von VWs Softwaretochter voran.
Foto: CARIAD
Als Mitte 2023 Peter Bosch, CEO von VWs Softwaretochter Cariad, installiert wurde, hinkte diese Unit dem Entwicklungszeitraum bereits deutlich hinterher. Betroffen waren vor allem die Modelle Audi Q6 e-tron und Porsche Macan, deren Marktstart dadurch erheblich verzögert wurde. Mehrere Vorstände mussten ihren Hut nehmen. Bosch, der seit 2011 im VW-Konzern in leitenden Funktionen tätig ist, sollte Cariad auf Vordermann bringen – eine Herausforderung, bei der er sich ab 2017 als Produktionschef bei der VW-Tochter Bentley bewährt hatte. Bentley war zu diesem Zeitpunkt das Sorgenkind im VW-Konzern, Bosch machte innerhalb weniger Jahre daraus das, was man als Ertragsperle bezeichnen könnte.
Stellenstreichungen bei Cariad zeichneten sich bereits 2023 ab
Gleich bei seinem Amtsantritt 2023 kündigte Bosch einen Umbau von Cariad, eine Straffung der Organisation und damit verbundene Stellenstreichungen an. Bis 2025 sollten demnach 2000 Stellen der seinerzeit 6500 Mitarbeitenden gestrichen werden. Jetzt legt Bosch noch einmal nach: Ersten und noch nicht offiziell bestätigten Berichten zufolge sollen bis Ende des Jahres 1600 Stellen – vor allem in den technischen Bereichen – abgebaut werden. Das wären knapp 30 %, bleiben sollen Mitarbeitende, die „von zentraler Bedeutung sind“, heißt es. Allerdings dementiert der VW-Betriebsrat derzeit die Zahlen.
Was ist Cariads neue Rolle?
Cariad soll sich Berichten zufolge künftig auf Querschnittsthemen konzentrieren und die Steuerung der Zusammenarbeit mit externen Unternehmen übernehmen. Dazu zählen unter anderem die Bereiche autonomes Fahren, Cloud-Dienste oder Infotainment. Doch gerade für den letztgenannten Bereich wurde Ende vergangenen Jahres ein Joint Venture mit dem angeschlagenen Automobilhersteller Rivian geschlossen.
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