Entwicklung des Dax 05.06.2020, 08:54 Uhr

Warum der Dax zuletzt so stark zugelegt hat

Im letzten Monat ist der Dax innerhalb kürzester Zeit wieder über 12.000 Punkte angestiegen. Doch was sind die Treiber dieser Entwicklung und wie nachhaltig ist der Anstieg?

Wirecard war Teil  Foto: aidasonne

Wirecard war Teil

Foto: aidasonne

In den vergangenen 30 Tagen konnte der DAX deutlich an Fahrt aufnehmen und hat um mehr als 19 % zulegen können. Damit lässt er auch alle anderen wichtigen Börsenindizes wie den Standard & Poor’s 500 oder den europäischen Aktienindex Eurostoxx50 deutlich hinter sich. Isoliert betrachtet könnte man meinen, dass es sich hier um einen sehr dynamischen und rentablen Index handelt.

Die Wahrheit ist jedoch eine andere: Dividenden eingerechnet haben Anleger in den vergangenen Jahren mit DAX-Werten kein Geld verdient sondern im Durchschnitt 3 % verloren. Interessant ist auch hier sich anzusehen, welches die Triebfedern dieser starken Rallye waren. Werte, wie die Deutsche Bank oder Automobilwerte wie Continental und Daimler oder Chemiewerte wie Covestro und BASF haben den Dax genauso vorangetrieben, wie Luftfahrtunternehmen Lufthansa oder der Triebwerkehersteller MTU.

Dies ist insofern erstaunlich, als dass man nicht annehmen sollte, dass diese Unternehmen unbeschadet durch die Krise kommen, sondern im Gegenteil besonders stark getroffen wurden. Tatsächlich sind mit Ausnahme von MTU alle genannten Werte die zentralen Fussfesseln, die in den vergangenen drei Jahren den DAX ins Minus gedrückt haben. Alle Werte haben auf Sicht von drei Jahren zwischen 35 % (BASF) und 55 % (Continental) nachgegeben. Die Rallye ist demnach in erster Linie ein Aufbäumen der grossen Verlierer der letzten Jahre. Alle Unternehmen konnten von einer rasant zunehmenden Dynamik in vielen Wirtschaftszweigen, allen voran der Digitalisierung, nicht profitieren. Des Weiteren stehen diese Unternehmen im harten Wettbewerb mit Konkurrenzunternehmen und haben daher grosse Probleme überdurchschnittliche Gewinnmargen dauerhaft zu verteidigen.

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung. Foto: Genève Invest

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung.

Foto: Genève Invest

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Automatisierung (Schwerpunkt: Prozessleitsystem PCS7) Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH
Springe Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV-Firmenlogo
Gruppenleiter*in Prozesse- und Maschinenintegration Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Dresden Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) mit Sonderqualifikation Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Architekt*in oder Bauingenieur*in (m/w/d) für die Gruppenleitung Hochbau Freie Universität Berlin
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Global Quality Systems B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Kreis Gütersloh-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/i) für Digitalisierung und Prozessmanagement Kreis Gütersloh
Rheda-Wiedenbrück Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Ingenieur*in (w/m/d) Bauingenieurwesen, Umweltschutz / -technik, Ver- / Entsorgungs- / Abfalltechnik Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Mercer Rosenthal GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Rückgewinnung (m/w/d) Mercer Rosenthal GmbH
Rosenthal am Rennsteig Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg-Firmenlogo
Objektmanager (m/w/d) Stadtreinigung Hamburg
Hamburg Zum Job 
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter Brandverhütungsschau (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
August Storck KG-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) Prozess- und Methodenmanagement August Storck KG
Ohrdruf Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen
KLEBL GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) für Tiefbau KLEBL GmbH
Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 

Wie stehen Deutschlands Industrieunternehmen dar?

Es ist durchaus exemplarisch für den Zustand der deutschen Wirtschaft. Über viele Jahre konnte Deutschland von starken Industrieunternehmen profitieren, die an der weltweiten Globalisierung voll partizipierten. Von dem Aufstieg Chinas zu einer weltweit führenden Industrienation konnten diese Unternehmen ebenfalls stark profitieren und in diesen aufstrebenden asiatischen Ländern nennenswerte Marktanteile gewinnen. Langfristig orientierte Investoren, die von diesen Trends profitieren wollten, wurden jedoch maßlos enttäuscht und mussten in den vergangenen Jahren ein erhebliches Abschrumpfen ihrer Ersparnisse hinnehmen. Das Grundproblem ist, dass die Börsen eben nicht tolle Ergebnisse in der Vergangenheit belohnen, sondern antizipieren wie gut Unternehmen gerüstet sind um sich in der Zukunft zu behaupten.

Ist die Rallye nachhaltig?

Die atemberaubende Rallye in den vergangenen 30 Tagen ist ein Ausdruck, dass die Börse zur Kenntnis nimmt, dass der deutsche Staat gewillt ist das mit Geld gefüllte Füllhorn über den geschundenen führenden Industrieunternehmen Deutschlands auszuschütten. Insofern kann dies als Erleichterung gewertet werden, eine Pleitewelle droht diesen Unternehmen nicht. Lufthansa wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verstaatlicht, einem Schicksal dem beispielsweise Alitalia in Italien sich beugen musste. Auch werden Automobilsubventionsprogramme der deutschen Autobranche mit hoher Wahrscheinlichkeit zugutekommen und auf die Beine helfen. Davon werden auch verwandte Branchen wie Chemie- oder die Finanzbranche indirekt profitieren.

Aber diese Rallye sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aussage über die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie noch aussteht. Mit einem Blick auf die Performance dieser Titel im Vergleich zu führenden amerikanischen Tech-Werten fällt auf, dass inzwischen Apple, Microsoft und Amazon die Marktkapitalisierung aller dreißig DAX-Werte deutlich übersteigt. Man muss sich nüchtern der Realität stellen, die Zukunft findet vor allen Dingen außerhalb Deutschlands statt. Privatanleger sollten dies bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Helge Müller

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.