Finanzlehren aus dem Alltag 19.02.2019, 14:18 Uhr

Warum kostet der Schokoriegel an der Tanke mehr als der Liter Benzin?

Es sind Preise, die Verbraucher oft im Kopf haben. Was kostet der Liter Benzin und was bezahle ich für einen Schokoriegel, vergleichsweise auch eine Kugel Eis? Wie diese Informationen Ihr Anlageverhalten grundlegend verändern sollten, erfahren Sie hier.

Talking about money: Was uns Erkenntnisse aus dem Alltag lehren könnten. Foto: panthermedia.net/PeJo

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Foto: panthermedia.net/PeJo

Für Ihr Geld ist es die Last des 20. und 21. Jahrhunderts: die Inflation. Früher als Geld meist aus vergleichsweise seltenen Edelmetallen wie Gold und Silber bestand, hatten Herrscher bzw. Staaten nur wenige Optionen, die Geldmenge zu erhöhen. Kaiser Nero beispielweise hat den Silbergehalt in den Münzen auf bis zu ein Zwanzigstel reduziert. Eine weitere Alternative waren Raubzüge, die aber meist zu kostspielig waren. Die Folge war häufig: Deflation.

Die Bevölkerung bzw. das Warenangebot nimmt zu und die Geldmenge bleibt gleich, so dass das Geld wertvoller wird. Das verführt dazu, Geld zu horten – und wirtschaftliche Krisen sind vorprogrammiert. Die Vorteile des Papiergeldes sind vielfältig. Da es keine Goldabdeckung gibt, kann die Geldmenge an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst werden. Meist wird ein wenig mehr produziert als benötigt wird, sodass eine gemäßigte Inflation entsteht.

Voraussetzung ist eine unabhängige Instanz, die nicht versucht ist, kurzfristig den nächsten Wahlsieg zu sichern. Und diese Inflation sollten Sie bei Ihren Anlageentscheidungen stets berücksichtigen. Denn sie tritt keineswegs gleichmäßig auf. Das können Sie an der Tankstelle feststellen.

Kaum Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Öl

Inflationsbereinigt hat sich der Preis des Liters Öl seit 1864 so gut wie nicht bewegt. Dieser kostet nach wie vor rund 50 US-Dollar (mit heutigen Dollars bezahlt). Wenn Sie tanken, bezahlen Sie auch kaum etwas für das raffinierte Öl, sondern vor allem Steuern. Rund 70 % des Liters Benzin sind Mineralölsteuer, Ökosteuer und Mehrwertsteuer. Der Schokoriegel oder wahlweise auch die Kugel Eis an der Eisdiele haben dagegen seit 1984 einen Preisschub von bis zu 700 % hingelegt.

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Wie kommt dieser Unterschied zustande? Grundsätzlich hat es sich in der Vergangenheit nur kurzfristig gelohnt, auf Preissteigerungen von Rohstoffen zu setzen. Hohe Preise haben immer pfiffige Ingenieure angelockt, die entweder durch den Einsatz neuer Materialien und Stoffe einen guten Ersatz geboten oder neue Prozesse erfunden haben, um Rohstoffe günstiger aus der Erde zu holen.

Der Ölpreis unter dem größten Ölproduzenten USA

Zuletzt gelang dies US-amerikanischen Ingenieuren mit dem Öl-Fracking. Und zwar eindrucksvoll. Die USA werden 2019 zum weltweit größten Ölproduzenten aufsteigen und Saudi-Arabien hinter sich lassen. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich der Ölausstoß in den USA verdoppelt. Damit haben die USA die Preismacht an sich gezogen. Die OPEC hat als Kartell die Preissetzungsmacht verloren. Dies zeigt sich auch daran, dass die USA gerade beschlossen haben, Staaten mit Kartellstrafen zu belegen, die sich diesem Ölkartell angeschlossen haben. Solch ein Vorgehen kann nur ein Staat vollziehen, der die Energieunabhängigkeit nachhaltig erreicht hat. Der Ölpreis dürfte damit für längere Zeit gedeckelt sein.

Nun bestehen auch Eis und Schokolade aus Agrarrohstoffen. Worin besteht also der Unterschied? Öl und Benzin sind ein austauschbares Gut. Entscheidend ist allein der Preis. Ein Schokoriegel ist häufig von einer etablierten Marke, der die Konsumenten treu bleiben – auch wenn der Preis steigt. Bei der Eisdiele sind es zudem noch die Lohnkosten, die es nötig machen, dass die Preise steigen.

Was Anlegern von Schokoriegeln lernen können

Der pfiffige Investor sollte aus dieser Anekdote also folgende Punkte in seinem Anlageverhalten berücksichtigen:

  1. Was zählt ist die reale Rendite nach Inflation. Spargelder liegen meist unter der Inflationsrate. Wenn die Inflation bei 2,1 % liegt, das Spargeld sich aber nur mit 0,1 % verzinst, haben Sie in nur zehn Jahren 20 % ihrer Kaufkraft verloren. Tun Sie etwas dagegen.
  2. Investieren Sie nur kurzfristig in Rohstoffe. Bei hohen Preisen finden Ingenieure Wege und Mittel, den Nachschub zu erhöhen. Öl-Fracking oder künstlich hergestellte Diamanten sind die besten Beispiele. Gold hat derzeit noch einen Sonderstatus.
  3. Der Ölpreis ist das Schmiermittel der Weltwirtschaft. Durch den neuen Produzenten USA sollte der Preis stabil bleiben. Davon können zum Beispiel Anbieter von Kreuzfahrtschiffen profitieren und dies sollte dem Flugverkehr zugutekommen.
  4. Bevorzugen Sie Investitionen in Unternehmen, die Marken produzieren. Diese Unternehmen haben meist eine gewisse Preissetzungsmacht. Als eines der profitabelsten Unternehmen weltweit ist Apple das beste Beispiel hierfür. Unternehmen, die austauschbare Produkte und Dienstleistungen anbieten, sogenannte „Commodities“ sind dagegen meist wenig profitabel und konjunkturanfällig. Das spürt auch der Aktionär in seinem Depot.
  5. Halten Sie die Augen offen: Jeden Tag laufen Sie an den besten Anlageideen für Ihr Depot vorbei. Wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung wertzuschätzen wissen, ist es/sie wahrscheinlich auch für Ihr Depot geeignet. Meine Tochter hat deshalb Aktien von Sanrio, dem Markeninhaber von „Hello Kitty“.
Porträtbild von Michael Thaler

Michael Thaler ist Vorstand der Top Vermögen in Starnberg.

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  • Michael Thaler

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    Vorstand der Top Vermögen aus Starnberg

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