Wie lassen sich am Aktienmarkt Risiken reduzieren?
Mit Aktien hat man über einen Zeitraum von mehreren Jahren so gut wie immer Geld verdient. Allerdings vergeht kaum ein Jahr, in dem die Investoren nicht doch einmal in den Abgrund sehen – und leider viele dann zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen. Zum psychologischen Selbstschutz lohnt es daher, die Schwankungen ein wenig einzudämmen.
Das Schöne am Aktienmarkt ist, dass es nahezu jeden Wochentag Kurse gibt, zu denen gehandelt werden kann. Der Nachteil am Aktienmarkt ist, dass es jeden Tag Kurse gibt, die zum Handeln verleiten.
Um den natürlichen Drang aus Angst, aber manchmal auch einer ungesunden Gier einzudämmen, lohnt es sich, die Schwankungen im eigenen Depot zu reduzieren. Hier gibt es verschiedene Ansätze.
Die Konjunktur: Es gibt leider Aktienunternehmen, deren Gewinne in einer Konjunkturphase sehr deutlich schwanken – und deren Börsenkurse dementsprechend einem starken Auf und Ab gleichen. Zulieferer von Automobil-, Industrie- und Bauunternehmen sind typische Fälle, bei denen in der Hochkonjunktur die Sektkorken knallen und im konjunkturellen Tal nicht selten Verluste verzeichnet werden. Wer Schwankungen vermeiden möchte, sollte sich besser an Unternehmen halten, die weniger abhängig sind: Pharma- oder Nahrungsmittelhersteller etwa sollten im Portfolio berücksichtigt werden.
Die Dividende: Je mehr ein Unternehmen ein etabliertes Geschäftsmodell hat, desto weniger Einfluss hat die unsichere Zukunft auf den Aktienkurs. Ein guter Indikator sind dabei Dividenden. Zahlt ein Unternehmen ansprechende Dividenden, dann sollte sich das Geschäftsmodell bereits bewährt haben.
Wiederkehrende Erträge: Es gibt nichts Schöneres als monatlich wiederkehrende Erträge. Sodass der Investor schon am Jahresanfang eine Idee hat, wo am Jahresende der Umsatz stehen könnte. Vorsicht daher vor Projektgeschäften: Krones baut tolle Getränkeabfüllanlagen, aber der Auftragseingang schwankt schon sehr ordentlich.
Stopp-Loss: Die anderen Marktteilnehmer handeln sicherlich nicht immer effizient, aber die kollektive Intelligenz kommt durchaus im Marktgeschehen zum Ausdruck. Daher: Wenn in einem Unternehmen die Hütte brennt und es operationelle Probleme gibt, dann wird dies meist auch in den Aktienkursen sichtbar – ergo, die Kurse fallen. In solchen Fällen kann es tatsächlich Sinn machen, Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Denn: Um einen Rückgang von 50 % aufzuholen, muss die Aktie um 100 % steigen. Fällt eine Aktie über 30 %, dann ist höchste Vorsicht geboten!
Diskontzertifikate: Es müssen nicht immer Aktien sein. Diskontzertifikate begrenzen die Gewinne, meist in einer Größenordnung von 5 % bis 10 % im Jahr. Mehr lässt sich dann dort nicht verdienen. Dafür bleiben Anleger dauerhaft aber auch vor den ersten 10 % bis 20 % Kursverlusten einer Aktie verschont. Aufgrund diese Mechanismus schwanken Diskontzertifikate auch deutlich weniger als Aktien. Meist liegt das Verhältnis bei Diskontzertifkaten bei eins zu drei. Schwankt die Aktie um 3 %, bewegt sich der Diskonter um 1 %.
Liquidität und gestaffelte Käufe:Kaufen Sie bei einer Aktie erst einmal eine überschaubare Position. Wenn Sie diese dann nochmals günstiger bekommen, umso besser, dann stocken Sie nochmals auf. Diese Form der gestaffelten Käufe, ist eine der wichtigsten Komponenten überhaupt, für den langfristigen Erfolg. Und es gibt Ihnen die Möglichkeit, die bestehenden Schwankungen zu Ihrem Vorteil zu nutzen.
Insgesamt also viel Handwerk.
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